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Digitonin ist ein Steroid-Glycosid aus Digitalis purpurea und ist in der Lage Plasmamembranen zu permeabilisieren und Komplexe mit Cholesterin zu bilden (1, 3). Es ist ein nichtionisches Detergens, das häufig zum Herauslösen von Membran-gebundenen Proteinen eingesetzt wird. Bei Konzentrationen zwischen 10 - 100 μg/ml wird nur die Cholesterin-reiche Plasmamembran permeabilisiert, nicht aber die der Organellen (3). Digitonin ist zum Beispiel für die Isolierung des Opioid-Rezeptors aus Membranen des Rattenhirns geeignet, ohne dass die Fähigkeit verschiedene Agonisten/Antagonisten zu binden, verloren geht (2). Digitonin ist schlecht wasserlöslich, ebenso in Chloroform oder Ether. In absolutem Ethanol lösen sich 1 g/57 ml bzw. 1 g/220 ml in 95%igem Ethanol. Stammlösungen von Digitonin (z. B. 10 % w/v oder 1 mg/ml) können in Wasser oder Puffer (z. B. pH 7,2 - 7,5) durch Erhitzen (95 - 100°C) oder durch Vortexen hergestellt werden bis die Lösung klar wird. Das nach dem Abkühlen (+4°C) ausgefallene Digitonin wird durch Filtrieren entfernt (1, 2, 4). Auch DMSO ist als Lösungsmittel geeignet (Stammlösung 20 mg/ml). Stammlösugnen von Digitonin werden bei +4°C nicht länger als ein Woche gelagert. Unterschiede in der Fähigkeit Membranen zu permeabilisieren können bei allen Herstellern von Charge zu Charge auftreten (3).
Literature
(1) Scallen T.J. & Dietert, S.E. (1969) J. Cell Biol. 40, 802-813. Digitonin erhält Cholesterin in Biomembranen beim Fixieren für die Elektronenmikroskopie. (2) Demoliou-Mason, C.D. & Barnard, E.A. (1984) FEBS Lett. 170, 378-382. Herauslösen des Opioid-Rezeptors aus Membranen des Rattenhirns mit Digitonin. (3) Mooney, R.A. (1988) Methods Enzymol. 159, 193-202cAMP-Untersuchungen an Digitonin-permeabilisierten Adipozyten. (4) Kiefer, H. et al. (1996) Biochemistry 35, 16077-16084. Expression eines olfaktorischen Rezeptors in E. coli: Reinigung, Rekonstitution.