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D-Cycloserin wurde aus verschiedenen Streptomyces-Arten isoliert. Es ist ein D-4-Amino-3-isoxazolidinon und wirkt kompetitiv, antagonistisch zu D-Alanin. Cycloserin ist stärker gegenüber grampositiven als gramnegativen Bakterien aktiv, außerdem gegen einige Spirochäten, Rickettsien, verschiedene Protozoen und Chlamydiaceae. Pilze sind resistent. Es wirkt bakteriostatisch auf extra- und intrazellulär gelagerte Bakterien. Das Wirkungsoptimum liegt im pH-Bereich von pH 6,4 - 7,4. Verschiedene Enzyme werden gehemmt. Als kompetitiver Antagonist von D-Alanin, einem Baustein in Bakterienzellwänden, führt es zur Ansammlung eines unvollständigen Zellwandbausteins (Nukleomukopeptid), der als Folge der Hemmung der Enzyme Alanin-Razemase und Alanin-Synthetase nicht weiterverarbeitet werden kann. Es kommt zu Zellwandschäden. Auch verschiedene Transaminasen sind Ziel von Cycloserin.Löslichkeit und Stabilität: D-Cycloserin ist gut wasserlöslich (100 mg/ml) und mäßig löslich in Methanol, schwer löslich in organischen Lösungsmitteln. Im alkalischen Bereich (pH 8 - 10) ist es stabiler als im neutralen oder sauren Bereich. Es wird bei pH 7 und 37°C nach 7 Tagen um 25 % und nach 14 Tagen um 38 % inaktiviert. Natriumcarbonat-gepufferte wässrige Lösungen (pH 10) sind bei +4°C ca. 1 Woche stabil (Merck Index, 13. Edition (2001), Monographie 2780). Als Stammlösung wird die Herstellung einer Lösung mit 10 mg/ml in 0,1 M Natriumphosphat-Puffer pH 8 (jeweils frisch ansetzen) empfohlen. Die Arbeitskonzentration ist 200 μg/ml (1).
Literature
(1) Ausubel, F.A., Brent, R., Kingston, R.E., Moore, D.D., Seidman, J.G., Smith, J.A. & Struhl, K. (eds.) 2001. Currrent Protocols in Molecular Biology. Supplement 59, Seite 1.4.2. John Wiley & Sons, New York.