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Blasticidin S gehört zu den Nukleosid-Antibiotika und wurde aus Streptomyces griseochromogenes isoliert. Es hemmt die Proteinsynthese in Prokaryoten und Eukaryoten durch Verhinderung der Bildung der Peptidbindung. Inzwischen wurden verschiedene Blasticidin-Resistenzgene isoliert (eine Acetyltransferase [bls] und zwei Deaminasen [bsr und BSD]. Die Gene der Deaminasen werden als Selektionsmarker eingesetzt.Blasticidin S - Hydrochlorid ist als Salz sehr gut in Wasser oder Puffern (z. B. HEPES) löslich. Die Arbeitskonzentration hängt von den gewählten Organismen ab. Für E. coli werden in der Regel 50-100 μg/ml Blasticidin S eingesetzt, für Säugerzellen nur 3 bis 10 μg/ml, in einigen Fällen auch bis 30 μg/ml. Da die Angaben relativ stark schwanken, sollte jeweils die wirklich benötigte Konzentration von Zelllinie zu Zelllinie bzw. Organismus ermittelt werden. Es ist auch erwähnenswert, dass hohe Salzkonzentrationen Blasticidin S inaktivieren. Daher muss bei Selektion von Blasticidin S-resistenten E. coli die Natriumchlorid-Konzentration von 10 auf 5 g/L im LB-Medium / LB-Agar reduziert werden (10 g Trypton, 5 g Hefeextrakt, 5 g NaCl pro Liter für das Medium; zusätzlich 15 g/L Agar für Platten). Alternativ muss die Blasticidin-Konzentration erhöht werden.Stabilität: Blasticidin S - Hydrochlorid wird bei Raumtemperatur verschickt und sollte nach Erhalt kühl gelagert werden. Der Feststoff ist mindestens 2 Jahre haltbar. Es empfiehlt sich angesetzte Lösungen sterilzufiltrieren. Als Stammlösung kann eine 50 mg/ml Lösung hergestellt werden. Der pH-Wert der Lösung darf wegen Inaktivierung von Blasticidin S pH 7 nicht überschreiten. Lösungen sind bei \+4°C ca. 2 Wochen stabil und eingefroren bei -20°C ca. 2 Monate. Aliquots sollten nicht wiederholt aufgetaut/eingefroren werden.